KNIE

KNIE

Das Kniegelenk, eine solide Konstruktion mit kleinen Mängeln

Obwohl das Knie das größte Gelenk des menschlichen Körpers ist, scheint es nicht das stabilste zu sein. Die weitaus meisten orthopädischen Schäden finden hier statt. Fast jeder kennt jemanden mit Meniskusschaden, gerissenen Kreuzbändern oder chronischen Schmerzen. Gerade weil es durch seine Größe und die scheinbar simple Scharnierfunktion so robust wirkt, neigen wir allerdings auch dazu, das Knie zu überlasten. Durch Sportarten, die die Evolution nicht voraussehen konnte, oder mit Berufen, die den Verschleiß billigend in Kauf nehmen. Nicht mehr schmerzfrei gehen oder laufen zu können schränkt die Lebensqualität genauso ein wie ein instabiles Kniegelenk. Ohne ein stabiles Kniegelenk sind Fußball, Basketball oder auch Tennis spielen nicht möglich. Schmerzen abzustellen und Mobilität wieder herzustellen ist meine Berufung. Hier finden Sie einen Überblick über die häufigsten Knieprobleme und Möglichkeiten, diese zu beheben. Nahezu alle Eingriffe führe ich arthroskopisch durch. Nur bei wenigen chirurgischen Eingriffen ist es nötig, das Gelenk zu eröffnen.

DIAGNOSTIK

Meniskus

  • Anriss oder Abriss des Knorpels durch Überlastung, häufig beim Sport.
  • Bei glatten Rissen: Vernähen des Knorpels. Ansonsten: Entfernung

Beheben von Knorpelschäden

  • Absprengung von Knorpelgewebe vom Knochen durch Verletzungen.
  • Refixation: Befestigung des Knorpelteils mit Stiften oder Schrauben, die sich biologisch abbauen. Transplantation: Einsatz von nachgezüchtetem Knorpelgewebe.

Arthrose

  • Gelenkverschleiß durch Alterung, Überlastung oder unerkannte Vorerkrankungen des Kniegelenks.
  • Arthroskopische Entfernung von entzündetem Gewebe, Knorpelreparatur oder -transplantation. In schweren Fällen: einsatz einer Endoprothese.

Osteochondronekrose

  • Abbau von Knochensubstanz.
  • Anbohren des Knochens, um die Neubildung von Knochensubstanz anzuregen. In schweren Fällen: Einsatz einer Endoprothese.

Kreuzbandschäden

  • An- oder Abriss von Kreuzbändern.
  • Kreuzbandplastik: Wiederherstellung des Bandes durch Vernähen oder Ersatz durch körpereigene Sehne.

Luxation Kniescheibe

  • Eine Art Verrenkung, bei der die Kniescheibe ihren angestammten Platz verlässt, so dass Ober- und Unterschenkel leicht verdreht sind.
  • Repositionierung der Kniescheibe durch Versetzen einer Sehne aus dem Unterschenkel.

Behandlung

Kniegelenksarthroskopie und vordere Kreuzbandplastik

Ob Meniskus- oder Kreuzbandriss, die arthroskopische Versorgung ist heute die ideale Methode. Insbesondere die Kreuzbandchirurgie hat in letzten Jahren ernorme Fortschritte gemacht. Aufgrund genauer anatomischer Studien konnte festgestellt werden, dass der femurale (oberschenkelseitig) Bohrkanal für den Kreuzbandersatz häufig nicht im natürlichen Ansatzpunkt des vorderen Kreuzbandes angelegt wurde. Erneute Abrisse des Kreuzbandersatzes waren die Folgen. Ein typisches Zeichen für Fehlanlage des Bohrkanals ist die anfängliche Streckhemmung nach erfolgter Kreuzbandplastik. Diese läßt sich zwar durch intensive krankengymnastische Behandlung beheben. Insgesamt blieben die Ergebnisse jedoch suboptimal. Erst die anatomiegerechte Anlage des femuralen Bohrkanals über ein gesondertes mediales (innenseitiges) Portal oder die retrograde Anlage des Bohrkanals mittels eines Spezialbohrers kann die natürliche Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenkes wieder herstellen!

  • Nachfolgend ein Link zur Website der Fa. Arthrex mit einer beispielhaften Animation für die korrekte Anlage des femuralen Bohrkanals.
  • https://www.arthrex.com/de/weiterfuehrende-informationen/animationen/JBo1a4mfQkeQYQE8P6a01g/anatomic-all-inside-acl-reconstruction-by-direct-measurement

Hemi- oder Schlittenprothese

Die Teilendoprothese für das Kniegelenk, auch genannt, ist für viele Patienten mit einseitigem Verschleiß häufig die bessere Alternative als der vollständige Gelenkersatz (Totalendoprothese). 

Teilweiser Ersatz des Gelenks, ähnlich einer Zahnkrone. Einsatz meist im Inneren des Kniegelenks.